Awareness Schutzkonzepte sind Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen, ein erhöhtes Bewusstsein für potenzielle Gefahren und Risiken in bestimmten Umgebungen zu schaffen, um so präventiv gegen unerwünschte Verhaltensweisen oder Situationen vorzugehen. Sie dienen dazu, gefährdete Personen zu schützen und eine sichere, respektvolle und achtsame Atmosphäre zu gewährleisten. Besonders in Bereichen wie der Eventplanung, Festivals, in Vereinen oder öffentlichen Einrichtungen finden Awareness Schutzkonzepte Anwendung, um Diskriminierung, Gewalt, Belästigung oder andere Übergriffe zu verhindern.
Wesentliche Bestandteile eines Awareness Schutzkonzepts
- Sensibilisierung der Teilnehmenden: Durch Aufklärung und Schulungen werden alle Beteiligten, einschließlich der Mitarbeitenden für potenzielle Gefahren und respektvolles Miteinander sensibilisiert.
- Klare Verhaltensregeln, die festlegen, wie respektvolles Verhalten aussieht und welche Grenzen nicht überschritten werden dürfen (z. B. in Bezug auf körperliche oder verbale Übergriffe).
- Anlaufstellen und Hilfsangebote: Betroffene Personen haben jederzeit die Möglichkeit, sich an ein Awareness-Team oder andere Ansprechpersonen zu wenden, um Hilfe oder Unterstützung zu erhalten. Diese Anlaufstellen sind in der Regel gut sichtbar und leicht erreichbar.
- Verbindliche Maßnahmen bei Verstößen: Im Falle eines Verstoßes gegen die Verhaltensregeln müssen klare Konsequenzen festgelegt sein. Diese reichen von Verwarnungen bis hin zu einem Ausschluss von der Veranstaltung. Dabei ist es jedoch auch wichtig, die betroffenen Personen in den Entscheidungsprozess zu involvieren und Konsequenzen mit ihnen abzusprechen.
- Präventive Strukturen: Es werden Strukturen geschaffen, die schon im Vorfeld mögliche Risikofaktoren reduzieren. Dazu gehören eine gute Beleuchtung, klare Ausschilderungen oder eine passende Gestaltung von Räumen.
Ziel
Das Ziel von Awareness Schutzkonzepten ist es, Schutzräume zu schaffen, in denen sich alle Menschen sicher und wohl fühlen können, insbesondere vulnerable Gruppen wie Frauen, LGBTQ+ Personen, Menschen mit Behinderungen oder People of Color. Sie sollen Übergriffen vorbeugen und gleichzeitig ein Gefühl der Solidarität und des Respekts fördern.
Zudem soll eine täterunfreundliche Umgebung geschaffen werden. Aufmerksamkeit soll sichtbar gemacht werden und die Menschen dazu aufrufen, bebobachtbare Grenzüberschreitungen zu melden und Betroffene zu unterstützen.
Umsetzung
Die Entwicklung und Umsetzung von Awarenes Schutzkonzepten erfolgt häufig durch Fachberatungsstellen oder ehrenamtliche Kollektive.
Je nach Einrichtungsform kann es sinnvol sein ein dauerhaftes Schutzkonzept zu implementieren. LUISA IST HIER! ist beispielsweise ein Schutzkonzept, welches sich ideal für Kneipen, Nachtclubs, Hotels, Firnessstudios, Schwimmbäder, Restaurants, Kinos, Theater o. ä. eignet. Hierbei wird das Personal durch eine Fachberatungsstelle wie die frauenBEratung nürnberg geschult, erhält Materialien, um auf das Schutzkonzept aufmerksam zu machen und kann dann über viele Jahre angewandt werden. Die teilnehmenden Einrichtungen stehen ab der Schulung eng im kontkat mit der Fachberatungsstelle und auch die Mitarbeitenden haben jederzeit die Möglichkeit sich weiterzubilden oder auch Nachsorgen in Anspruch zu nehmen.
Für einige Veranstaltungen oder Einrichtungen bietet es sich jedoch auch an, ein indivudueles Schutzkonzept zu entwickeln. Festivals, Konzerte, Messen oder Volksfeste profitieren häufig von Schutzkonzepten, die auf ein Event speziell konzipiert sind. Für die Veranstaltungen werden dann häufig geschulte Teams eingesetzt, die sich zum Zeitpunkt der Veranstaltung ebenfals auf der Veranstaltung bewegen und für Betroffene ansprechbar sind.
Mehr Informationen zur „Luisa ist hier!“ – Kampagne findest du hier!